Nachrichten aus dem Rosengarten im November

Allen Freunden des naturnahen Gärtnerns, so auch uns hier im Rosengarten, stellt sich immer wieder die Frage: „Wie gestalten wir den Garten im Spannungsfeld zwischen menschlicher Ordnungsliebe und der lebendigen, fruchtbaren Unordnung der Natur?“

 

Jetzt im Herbst geht es darum, was wir abschneiden sollen für ein aufgeräumtes Beet und was lassen wir aus ökologischen Gründen stehen. Viele Menschen empfinden abgeblühte Stauden, Laubhaufen und vertrocknete Pflanzenreste als „ungepflegt“. Doch genau diese Unordnung ist für zahlreiche Tierarten überlebenswichtig. Vertrocknete Stängel dienen Insekten als Unterschlupf, Laubschichten schützen Igel, Amphibien und Bodenorganismen, Samenstände von Pflanzen bieten zahlreichen Vögeln Nahrung.

 

Unter diesem Aspekt bitten wir alle Besucher des Rosengartens in dieser Jahreszeit um Verständnis dafür, dass naturnahes Gärtnern im Herbst bedeutet, bewusst auf manche Aufräumungsarbeiten zu verzichten und etwas Chaos auszuhalten. Wir wollen dazu einladen, den Blick wohlwollend auf auf die vergängliche Schönheit und die vielen verschiedenen Hagebutten zu lenken.

 

Die meisten Pflanzen in dieser historischen Anlage mit Wildrosen, Historischen Rosen und heimischen Wildpflanzen sind verblüht und zeigen den natürlichen Verlauf von Werden und Vergehen, wie es vor Einführung moderner dauerblühender Züchtungen vermutlich gewesen ist. Wer den Blick dafür schärft und sich von der Vergänglichkeit berühren lässt, findet ganz zauberhafte Bilder von einzelnen wehmütig eingestreuten Blüten mit Strukturen abgeblühter Stauden und Fruchtstände: Zarte Schönheit im Vergänglichen, inmitten der vielen verschiedenen Hagebutten.

 

Neues aus dem Rosengarten im November 2025

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