Nachrichten aus dem Rosengarten

Eine der schönsten Sommerdamascener-Rosen ist ’Celsiana’. Sie bildet einen 1-2  m hohen wohlgeformten Strauch und ist vor allem wegen ihres einmaligen Duftes berühmt. Ihre halbgefüllten, rosa Blüten sehen aus wie zerknitterte Ballkleidchen und stehen in reizvollem Kontrast zu den gelben Staubgefäßen. Die offenen Blüten machen sie auch für Bienen und andere Insekten interessant.

Ihre Herkunft ist unbekannt, aber sie war bereits 1750 in Holland in Kultur.

 

Jaques Martin Cels, der Inhaber der damals schönsten Baumschule, holte sie gegen 1800 nach Frankreich und gab ihr den Namen ’Belle Couronée’ (Schöne Krone). Nach seinem Tod wurde sie jedoch nach ihm benannt und heißt seither Celsiana.

 

Das in der damaligen Zeit häufige Umbenennen von Rosen (es gab noch keinen Sortenschutz) stiftet bis in die heutige Zeit Verwirrung. Die ursprüngliche Damaszener-Rose (R. x damascena), eine Naturhybride, ist auf einem Wandgemälde aus der Römerzeit als die legendäre ’Rose von Paestum‘ abgebildet und soll mit dieser identisch sein. Sie soll schon 1000 v. Chr. im Aphrodite-Kult auf der Insel Samos eine zentrale Rolle gespielt haben. Vermutlich kam die Rose aus Persien und gelangte schon sehr früh über Griechenland nach Rom und nicht erst 1270 mit den Kreuzrittern, wie im Mittelalter angenommen. Dies führte irrtümlich zu der Namensgebung R. damascena, was aus Damaskus bedeutet. Diese Urform ist zur Zeit nicht mehr zu bekommen. Weitere Sommerdamaszener-Rosen im Rosengarten sind: ’York and Lancaster’. ’Triginitipetala’ und ’Blush Damasc’.

 

Im Rosengarten steht Celsiana an zwei Plätzen. Erstens in einem der zentralen Beete, vorne rechts gegenüber vom Brunnen und zweitens am oberen Rand der Wiese am Kindergarten bei den Fundrosen. Sie wurde in Oberbayern an vielen Stellen auf alten Bauernhöfen gefunden, was darauf hindeutet, dass diese historische Rose hier seit langer Zeit schon kultiviert und über Generationen weiter gegeben wurde.

 

www.rosen-heim.org

 

Rosengarten Juni

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