Am 24. Juni 2025 informierte die Gemeinde Stephanskirchen die Öffentlichkeit zum Thema Sturzflut-Risikomanagement. Zu den Gästen, die am Abend in den Pfarrsaal Schloßberg gekommen waren, zählten auch Kreisbrandrat Richard Schrank und einige Mitglieder des Gemeinderats. Da das Gemeindegebiet zunehmend von Starkregen betroffen ist, war die Gemeinde Stephanskirchen vor 3 Jahren aktiv geworden und hatte in enger Zusammenarbeit mit einem Fachbüro und dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim ein Konzept entwickelt, um tatsächliche Gefahren zu ermitteln und einen Maßnahmenkatalog für den Ernstfall zu erstellen.
Dieses Konzept stellte Bernhard Unterreitmeier, Leiter des Ingenieurbüros aquasoli aus Siegsdorf, vor. Der Fachmann verwies darauf, dass im Zuge des Klimawandels in den kommenden Jahren mit einer Zunahme an starken Regenfällen zu rechnen sei. Anhand von Simulationen zeigte er auf, wie groß das Risiko für Sturzflutgefahren in der Gemeinde Stephanskirchen je nach Wettersituation und Regenmenge ist, und welche Gebiete konkret betroffen sind. Außerdem stellte er eine Hochwasserkarte vor, die für das Gebiet nahe der Sims erstellt wurde.
Bernhard Unterreitmeier erläuterte Zuständigkeiten und Maßnahmen zum Hochwasserschutz: Gemeinden müssen das Thema bei der Bauleitplanung und bei der Flächennutzungsversorgung berücksichtigen, bzw. prüfen. Bei Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz stimmen sie sich mit dem Landkreis ab, etwa wenn es um die Einschätzung der Lage, Bürgerinformation und um den Einsatz der Feuerwehren geht.
Am wichtigsten ist laut dem Fachmann die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen: Er sieht jeden in der Pflicht, eigenständig Informationsangebote wahrzunehmen, um eine individuelle Strategie bei Hochwasser im Vorfeld zu entwickeln, die von baulichen Maßnahmen über Versicherungsschutz bis zur Checkliste im Ernstfall gehen kann. Gleichzeitig sind alle angehalten, auch andere Personen, wie Nachbarn, über mögliche Gefahren zu informieren und Menschen in Not zu helfen. Als Faustregel gilt: Einen Keller, der unter Wasser steht, sollte man nicht mehr betreten!
Informationsangebote
Gute und zuverlässige Informationen stellen Gemeinden und der Deutsche Wetterdienst zur Verfügung. Auf der Homepage der Gemeinde Stephanskirchen kann man das Konzept zum Sturzflutrisikomanagement einsehen. Außerdem gibt es aktuelle Meldungen zu Hochwasser und Wetterwarnungen sowie Empfehlungen zur Hochwasser-Eigenvorsorge, einen „Leitfaden Starkregen“ und einen „Ratgeber für richtiges Handeln in Notsituationen“ unter https://www.stephanskirchen.de/sturzflutrisikomanagement. Zusätzlich informiert ein eigens erstellter Flyer zum Thema. Dieser liegt im Foyer des Rathauses aus.
Empfohlen wird auch die Gefahren-App des Deutschen Wetterdienstes, die in jedem App-Store angeboten wird und in der Basisvariante kostenlos ist.